Katja Collings Arbeiten zeugen von großer Experimentierfreude. In ihren Collagen, Gemälden und Skulpturen verbindet sie vielfältigste Materialien, Stile und Inhalte. Immer auf der Suche nach Einfachheit und der ihr innewohnenden spezifischen Schönheit, haben ihre Werke
zugleich einen spielerischen Charakter. Auch die digitale Malerei lässt Katja Colling nicht außen vor. So stellt die Reihe Once I was 18 eine Kombination aus analoger und digitaler Malerei dar.
Ursprung der Arbeiten sind Gemälde, die traditionell mit Farbe, Pinsel und Baumwollgewebe im Atelier entstehen. Die Gemälde werden abfotografiert und dann digital am Grafiktablett weitergeführt und im Computerprintverfahren auf Aluminiumplatten gedruckt.
Traditionelle Materialien und Verfahrensweisen der bildenden Kunst sowie handwerkliche Techniken werden von Katja Colling ebensfalls aufgegriffen und eingesetzt.
Textile Materialien spielen neben dem Einsatz von Öl- und Sprühfarbe immer wieder eine wesentliche Rolle, wie gestrickte Partien oder Stoffe, die ihren Werken einen besonderen haptischen Reiz geben.
In den Bildern Collings, die oft in einer Collagetechnik entstehen, finden sich Spielarten der geometrischen Abstraktion und der informellen Malerei. Die Künstlerin verbindet schnell gesetzte Pinselstriche mit Farbflächen, die sie teilweise auf Stoff aufmalt, ausschneidet und auf den Bildträger klebt. Sie versucht Bildgrenzen zu überschreiten, ihre Leinwände werden zum Objekt.
Katja Colling integriert auch Symbole und Texte aus der Pop-Kultur sowie Gegenstände oder Fotos in ihre Arbeiten. Elemente, die sie im Alltag umgeben, finden somit unmittelbaren Eingang in ihre Kunst. Nicht zuletzt geht es ihr um einen besonderen Umgang mit Sprache. So lassen die Titel ihrer Werke einen weiten Assoziationsraum zu. Damit eröffnen Text und Bild im Zusammenspiel eine neue Ebene und sind poetisch und humorvoll zugleich.
Dr. Melanie Ardjah,
Städtische Galerie Karlsruhe